Die Neuerungen kommen 2020

Neue Gesetze und Regelungen im Überblick

Nicht nur ein neues Jahr ist angebrochen, auch eine neue Dekade erwartet uns. Zur Orientierung haben wir die wichtigsten Änderungen für euch fix zusammengefasst. So gibt es handfeste wirtschaftliche Vorteile für Arbeitslose, Berufstätige und Eltern. Doch Bundesbürger und auch Gewerbetreibende müssen sich auch auf neue Pflichten einstellen.

Familienleistungen steigen

Pro Kind und Monat soll zum 1. Juli 2019 der Kinderzuschlag von maximal 170 Euro auf maximal 185 Euro gehoben werden. In einem weiteren Schritt entfallen die oberen Einkommensgrenzen. Zu diesem Zeitpunkt soll das Einkommen der Eltern, welches über ihren eigenen Bedarf hinausgeht, nur noch zu 45 Prozent, statt aktuell 50 Prozent, auf den Kinderzuschlag angerechnet werden. Zum 1. Januar 2020 erfolgt eine weitere Erhöhung des Kinderfreibetrags um 192 Euro pro Kind, der Kinderfreibetrag beträgt ab jetzt 5172 Euro. Auch ein Krippengeld kommt, aber nur für Eltern mit einem gemeinsamen Jahreseinkommen von maximal 60 000 Euro. Die Kindergarten-Zuschüsse in Höhe von ebenfalls 100 Euro im Monat sollen dagegen unabhängig vom Einkommen sein.

Höherer Mindestlohn ab Januar 2020

Zum 1. Januar 2020 steigt der gesetzliche Mindestlohn um 16 Cent auf 9,35 Euro pro Stunde. Ebenfalls wurde der Branchenmindestlohn für Dachdecker, Elektrohandwerker, Gebäudereiniger, Maler und Lackierer erhöht.

Wiedereinführung der Meisterpflicht

Die Meisterpflicht für aktuell zulassungsfreie Berufe wie Fliesenleger, Betonstein- und Terrazzohersteller, Estrichleger, Behälter- und Apparatebauer, Parkettleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Drechsler und Holzspielzeugmacher, Böttcher, Glasveredler, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter sowie Orgel- und Harmoniumbauer soll wieder eingeführt werden.

Registrierkassenpflicht

Lückenlos aufgezeichnet müssen auch sämtliche Daten, Umsätze, Bareinnahmen und Geschäftsvorfälle. Dazu kommt eine Ausdruckspflicht für Kassenbons! Dies soll vor allem den Steuerbetrug erschweren, betroffen sind von der Änderung alle elektronischen Kassensysteme. Für nicht aufrüstbare Kassen und vor dem 26. November 2010 angeschaffte nicht aufrüstbare Registrierkassen gilt diese Regelung jedoch vorerst noch nicht.

Strom wird teurer

Auch höhere Energiekosten kommen auf uns zu, die EEG-Umlage steigt um 5,5 Prozent auf 6,756 Cent je Kilowattstunde. Damit dürften die Stromkosten bei einen durchschnittlichen Haushalt mit 3.500 Kilowattstunden um ca. 13 Euro im Jahr steigen.

Masern-Impfpflicht

Eine Masern-Impfpflicht soll zum 1. März 2020 in Kraft treten. Eltern müssen dass vor der Aufnahme ihrer Kinder in Kitas oder Schulen nachweisen, dass diese geimpft sind. Falls ihr schon Kinder habt, die schon zur Kita oder in die Schule gehen, muss dieser Nachweis bis zum 31. Juli 2021 eingereicht werden.

Mobilität

Die Kaufprämie für neue Elektroautos wird bis zum Jahr 2025 verlängert. Ab dem neuen Jahr dürfen neu zugelassene Autos nicht mehr als 95 Gramm CO2/km ausstoßen. Auch gibt es Änderungen bei der Kfz-Versicherung, laut Auswertungen des GDV profitieren rund 5,1 Millionen Autofahrer von besseren Regionalklassen – aber rund 4,2 Millionen Fahrer werden auch heraufgestuft. Der Preis für Flugtickets soll um sechs bis 17 Euro pro Ticket erhöht werden um Fliegen unattraktiver zu machen. Die Bundesfinanzhilfen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes soll von derzeit 332 Millionen Euro auf etwa 665 Millionen Euro im Jahr 2020 aufgestockt werden um öffentlichen Nahverkehr weiter fördern. Wenn der Bundesrat zustimmt werden Bahntickets auch günstiger, denn die Mehrwertsteuer soll von 19 auf sieben Prozent sinken. Ab dem 21. Dezember 2020 müssen Neuwagen den Empfang von DAB+ (Digital Audio Broadcasting) ermöglichen.

Gesundheits-Apps auf Rezept

Im Rahmen des Digitale-Versorgung-Gesetzes gibt es auch Neuerungen für Patienten, diese können sich in Zukunft Gesundheits-Apps von ihrem Arzt verschreiben lassen. Zu den verschreibbaren Apps zählen Blutdruckmessung-Apps sowie zur Zeit auch unterstützende Physiotherapeutische Maßnahmen.

Lottospielen wird teurer

Auch das Lottospielen wird ab Herbst 2020 teurer, beim klassischen „6 aus 49“ für ein Tippfeld steigt der Preis von 1 Euro auf 1,20 Euro. Der Jackpot soll im Rahmen der Änderung nicht mehr nach der 13. Ziehung automatisch ausgeschüttet werden, sondern erst wenn die Grenze von 45 Millionen Euro erreicht ist. Dabei spielt die Laufzeit keine Rolle mehr.

Mehr Bußgelder

Laut den neuen Bußgeldkatalog wird es teurer für Falschparker und Autofahrer die keine Rettungsgasse bilden. Das bislang gestattete dreiminütige Halten auf einem Schutzstreifen ist auch nicht mehr zulässig!

Plastiktüten-Verbot

Voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2020 kommt auch das vom Bundeskabinett verabschiedete Plastiktüten-Verbot. Davon betroffen sind leichte Kunststofftragetaschen, ausgenommen sind Beutel für Obst und Gemüse sowie stabilere Tragetaschen ab einer Wandstärke von 50 Mikrometern.

Noch mehr Neuerungen

Dies ist jedoch nicht alles, auch Azubis erhalten eine Mindestausbildungsvergütung. Mit dem Auto-Führerschein dürft ihr künftig auch kleine Motorräder fahren, allerdings erst nach ausführlicher Schulung. Außerdem steigt das Wohngeld, ein Freibetrag bei Betriebsrente kommt, ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz erwartet uns, der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sinkt, Änderungen beim Meister-BAföG und vieles mehr. Alle Angaben sind wie immer ohne Gewähr und können noch verändert werden. Wir wünschen Euch auf alle Fälle einen guten Start in 2020 mit viel Lebensfreude, Gesundheit und Geldsegen.

Video: MrWissen2go